Signatur: BStU, MfS, HA XXII, Nr. 20245, Bl. 1-16
Zur "Festigung des Klassenstandpunktes" war es in Betrieben und Bildungseinrichtungen der DDR üblich, Wandzeitungen anzufertigen und auszustellen. Die "Firma Hoch und Guck" bildete da keine Ausnahme. Hier hält sich die DDR ihre Leistungen am 20. Jahrestag ihrer Staatsgründung zugute.
Zur "Festigung des Klassenstandpunktes" war es in Betrieben und Bildungseinrichtungen der DDR üblich, Wandzeitungen anzufertigen und auszustellen. Sie waren Propagandamittel, um Schüler und Lehrer auf den Staat einzuschwören. Die "Firma Horch und Guck" bildete da keine Ausnahme. Das vorliegende Exemplar wurde vermutlich von hauptamtlichen Mitarbeitern der Staatssicherheit angefertigt und im Ministerium ausgehängt. Es zeigt anlässlich des 20. Jahrestages der Republik die Errungenschaften der DDR. Die Wandzeitung beginnt mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, zeigt den anschließenden Wiederaufbau und endet mit dem Aufstieg der DDR zur angeblich "Fünftgrößten Wirtschaftsnation der Welt". Dazwischen beschwört die Zeitung die Waffenbrüderschaft mit der Sowjetunion und feiert den Bau der Mauer.
Welche Diensteinheit des MfS die Wandzeitung angefertigt hat, ist nicht mehr rekonstruierbar. Abgelegt wurde sie in den Beständen der Hauptabteilung XXII, deren Vorläufer jedoch erst 1975 gebildet wurden.
Die siebte Seite der Wandzeitung ist überschrieben mit "Der 13. August – Errichtung des antifaschistischen Schutzwall's"
Darunter ist mittig ein Bild einer Postenkette zu sehen. Die Männer sind von hinten fotografiert und schauen auf eine Straße. Darunter steht geschrieben: "Hier stehen Genossen der Kampfgruppen vor dem Brandenburger Tor – Unter den Linden"
Das Bild links darunter zeigt zwei Männer in Uniform. Der vordere blickt durch ein Fernglas, um seinen Oberkörper hat er eine Maschinenpistole mit Rundmagazin gehängt. Der hintere Mann lächelt und blickt in dieselbe Richtung wie sein Begleiter. Die beiden sind Mitglieder der Betriebskampfgruppen oder NVA. Unter dem Bild steht geschrieben: "Dieses Gesicht drückt Zuversicht und Siegesgewissheit aus"
Das Bild unten rechts zeigt Ernst Lemmer, Minister der Bundesrepublik Deutschland für gesamtdeutsche Fragen, am Checkpoint Charlie in der Berliner Friedrichstraße. Lemmer war kurz nach der Konfrontation zwischen sowjetischen und amerikanischen Panzern dort vom 25. bis zum 28 Oktober 1961 an den Grenzübergang gekommen. Hier wollte er eine Ansprache halten, gerichtet auch und vor allem an die ostdeutschen Grenzer und DDR-Bürger in Hörweite. In der angespannten Stimmung war das der amerikanischen Besatzungsmacht jedoch zu viel. Die Militärpolizisten des Kontrollpunkts drängten Lemmer von der Sektorengrenze zurück. Auf dem Bild drängen Militärpolizisten den westdeutschen Politiker gerade zurück. Lemmer gestikuliert wild und blickt über die Schultern der Soldaten hinweg vermutlich in Richtung des Grenzübergangs. Unter dem Bild steht geschrieben: "Das 'Gelemmer' an den Grenzen seiner politischen Macht".
Hauptabteilung XXII ("Terrorabwehr")
Die Abteilung XXII richtete ihre Aufmerksamkeit vor allem auf linksterroristische Organisationen, jedoch auch auf linksextreme Gruppen in der Bundesrepublik mit DDR-kritischer Ausrichtung (etwa "trotzkistischer" oder "maoistischer" Spielart), die autonome Szene in Westberlin sowie militante Gruppierungen im palästinensischen bzw. arabischen Lager (wie die Abu-Nidal-Gruppe). Sobald sich die Arbeit solcher Zellen gegen die DDR zu richten schienen, leitete die Abteilung XXII umfangreiche Zersetzungsmaßnahmen ein (so zum Beispiel gegenüber der KPD/ML).
Die Diensteinheit befasste sich auch mit neonazistischen und rechtsextremen Gruppen in der Bundesrepublik (wie der "Wehrsportgruppe Hoffmann") sowie allen Einrichtungen, die dezidiert antikommunistische Positionen vertraten (wie etwa die Arbeitsgemeinschaft 13. August - Haus am Checkpoint Charlie). Im Umfeld solcher Organisationen hatte die Abteilung XXII 161 IM platziert, davon 35 aus dem Westen (wie etwa den RAF-Anwalt Klaus Croissant oder den Ex-Terroristen Till Meyer).
Die Bildung der Abteilung XXII im Jahre 1975 war eine Reaktion auf die Entstehung des arabisch/palästinensischen und bundesdeutschen Terrorismus. Die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiter dieser Diensteinheit wuchs bis 1980 auf fast 140 Personen an, doch sogar mit 248 Mitarbeitern im Jahre 1988 war die Abteilung innerhalb des Mielke-Apparates vergleichsweise klein dimensioniert. Aufgrund der Brisanz ihrer Tätigkeit war sie besonders um Abschottung und Konspiration bemüht und suchte häufig Rückendeckung von oben.
Zunächst wurde die Abteilung XXII von Harry Dahl geleitet, ihm folgte 1985 Horst Franz. Um etwaige Drohanrufe oder potenzielle Gewaltakte auch in der DDR sowie mögliche Rückverbindungen westlicher Terroristen nach Ostdeutschland aufzudecken, existierten in den BV sogenannte Arbeitsgruppen XXII mit insgesamt 69 Mitarbeitern.
Aus weltanschaulichen Gründen hat die Staatssicherheit zudem damalige Befreiungsbewegungen der Dritten Welt (wie den Afrikanischen Nationalkongress / ANC) sowie etliche "junge Nationalstaaten" protegiert. Als Verbündete im Kampf gegen den "Imperialismus" wurden zwischen 1970 und 1989 insgesamt 1 895 Mitglieder dieser Organisationen militärisch oder geheimpolizeilich ausgebildet. Hierfür zuständig war die Arbeitsgruppe des Ministers/Sonderfragen (AGM/S), die auch Aufgaben der bewaffneten Flugsicherungsbegleitung wahrnahm und ggf. Gewalttäter überwältigen sollte.
Im Jahre 1987 wurde diese Diensteinheit in Abteilung XXIII umbenannt und verschmolz 1989 mit der Abteilung XXII zur Hauptabteilung XXII mit zuletzt 878 Mitarbeitern.
Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet wurde. Die zuletzt 13 Hauptabteilungen wurden durch Einzelleiter geführt. Die weiter untergliederten und nach dem Linienprinzip tätigen HA waren für komplexe, abgegrenzte Bereiche operativ zuständig und federführend verantwortlich. Der Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche war an Ressorts oder geheimdienstlichen Praktiken (z. B. Verkehrswesen, Beobachtung, Funkspionage) orientiert.
Signatur: BStU, MfS, HA XXII, Nr. 20245, Bl. 1-16
Zur "Festigung des Klassenstandpunktes" war es in Betrieben und Bildungseinrichtungen der DDR üblich, Wandzeitungen anzufertigen und auszustellen. Die "Firma Hoch und Guck" bildete da keine Ausnahme. Hier hält sich die DDR ihre Leistungen am 20. Jahrestag ihrer Staatsgründung zugute.
Zur "Festigung des Klassenstandpunktes" war es in Betrieben und Bildungseinrichtungen der DDR üblich, Wandzeitungen anzufertigen und auszustellen. Sie waren Propagandamittel, um Schüler und Lehrer auf den Staat einzuschwören. Die "Firma Horch und Guck" bildete da keine Ausnahme. Das vorliegende Exemplar wurde vermutlich von hauptamtlichen Mitarbeitern der Staatssicherheit angefertigt und im Ministerium ausgehängt. Es zeigt anlässlich des 20. Jahrestages der Republik die Errungenschaften der DDR. Die Wandzeitung beginnt mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, zeigt den anschließenden Wiederaufbau und endet mit dem Aufstieg der DDR zur angeblich "Fünftgrößten Wirtschaftsnation der Welt". Dazwischen beschwört die Zeitung die Waffenbrüderschaft mit der Sowjetunion und feiert den Bau der Mauer.
Welche Diensteinheit des MfS die Wandzeitung angefertigt hat, ist nicht mehr rekonstruierbar. Abgelegt wurde sie in den Beständen der Hauptabteilung XXII, deren Vorläufer jedoch erst 1975 gebildet wurden.
Das achte Blatt der Wandzeitung zeigt drei Bilder. Das erste Bild oben in der Mitte zeigt Walter Ulbricht, er geht aus Sicht der Kamera links an einer Ehrenformation entlang, die an der rechten Seite des Bildes Aufstellung genommen hat. Es sind Betriebskampfgruppen, die an der Sicherung des Mauerbaus beteiligt waren. Im Hintergrund sind die Hochhäuser am Strausberger Platz in Berlin zu sehen. Hinter Ulbricht gehen das Mitglied des Zentralkomitees der SED und ehemalige Minister für Nationale Verteidigung Willi Stoph, Erich Honecker in seiner Funktion als Sicherheitssekretär des Zentralkomitees der SED und der Führer der Ehrenformation. Unter dem Bild steht geschrieben: "Walter Ulbricht nimmt die Parade der Kampfgenossen nach dem 13. August in der Karl-Marx-Allee ab".
Auf dem Bild links unten sind zwei DDR-Grenzer an einem Stacheldrahtzaun zu sehen. Einer blickt mit einem Fernglas über den Zaun, vermutlich auf den Grenzstreifen. Im Hintergrund fährt auf einer Brücke ein Zug vorbei, vermutlich eine Berliner S-Bahn. Unter dem Bild steht geschrieben: "So wird die Staatsgrenze in Berlin sicher und zuverlässig geschützt".
Auf dem Bild rechts unten ist ein Mann in Hut und Mantel zu sehen. Die Kamera hat ihn von hinten aufgenommen. Er hat sich am Rand der provisorischen Betonsperren am Brandenburger Tor hochgezogen und blickt nun über die Mauer in Richtung Osten. Im Hintergrund ist ein kleines Stück des Brandenburger Tors zu sehen. Unter dem Bild steht geschrieben: "Ein 'Westberliner' wagt einen zaghaften Blick in den 'armen Osten'".
Hauptabteilung XXII ("Terrorabwehr")
Die Abteilung XXII richtete ihre Aufmerksamkeit vor allem auf linksterroristische Organisationen, jedoch auch auf linksextreme Gruppen in der Bundesrepublik mit DDR-kritischer Ausrichtung (etwa "trotzkistischer" oder "maoistischer" Spielart), die autonome Szene in Westberlin sowie militante Gruppierungen im palästinensischen bzw. arabischen Lager (wie die Abu-Nidal-Gruppe). Sobald sich die Arbeit solcher Zellen gegen die DDR zu richten schienen, leitete die Abteilung XXII umfangreiche Zersetzungsmaßnahmen ein (so zum Beispiel gegenüber der KPD/ML).
Die Diensteinheit befasste sich auch mit neonazistischen und rechtsextremen Gruppen in der Bundesrepublik (wie der "Wehrsportgruppe Hoffmann") sowie allen Einrichtungen, die dezidiert antikommunistische Positionen vertraten (wie etwa die Arbeitsgemeinschaft 13. August - Haus am Checkpoint Charlie). Im Umfeld solcher Organisationen hatte die Abteilung XXII 161 IM platziert, davon 35 aus dem Westen (wie etwa den RAF-Anwalt Klaus Croissant oder den Ex-Terroristen Till Meyer).
Die Bildung der Abteilung XXII im Jahre 1975 war eine Reaktion auf die Entstehung des arabisch/palästinensischen und bundesdeutschen Terrorismus. Die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiter dieser Diensteinheit wuchs bis 1980 auf fast 140 Personen an, doch sogar mit 248 Mitarbeitern im Jahre 1988 war die Abteilung innerhalb des Mielke-Apparates vergleichsweise klein dimensioniert. Aufgrund der Brisanz ihrer Tätigkeit war sie besonders um Abschottung und Konspiration bemüht und suchte häufig Rückendeckung von oben.
Zunächst wurde die Abteilung XXII von Harry Dahl geleitet, ihm folgte 1985 Horst Franz. Um etwaige Drohanrufe oder potenzielle Gewaltakte auch in der DDR sowie mögliche Rückverbindungen westlicher Terroristen nach Ostdeutschland aufzudecken, existierten in den BV sogenannte Arbeitsgruppen XXII mit insgesamt 69 Mitarbeitern.
Aus weltanschaulichen Gründen hat die Staatssicherheit zudem damalige Befreiungsbewegungen der Dritten Welt (wie den Afrikanischen Nationalkongress / ANC) sowie etliche "junge Nationalstaaten" protegiert. Als Verbündete im Kampf gegen den "Imperialismus" wurden zwischen 1970 und 1989 insgesamt 1 895 Mitglieder dieser Organisationen militärisch oder geheimpolizeilich ausgebildet. Hierfür zuständig war die Arbeitsgruppe des Ministers/Sonderfragen (AGM/S), die auch Aufgaben der bewaffneten Flugsicherungsbegleitung wahrnahm und ggf. Gewalttäter überwältigen sollte.
Im Jahre 1987 wurde diese Diensteinheit in Abteilung XXIII umbenannt und verschmolz 1989 mit der Abteilung XXII zur Hauptabteilung XXII mit zuletzt 878 Mitarbeitern.
Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet wurde. Die zuletzt 13 Hauptabteilungen wurden durch Einzelleiter geführt. Die weiter untergliederten und nach dem Linienprinzip tätigen HA waren für komplexe, abgegrenzte Bereiche operativ zuständig und federführend verantwortlich. Der Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche war an Ressorts oder geheimdienstlichen Praktiken (z. B. Verkehrswesen, Beobachtung, Funkspionage) orientiert.
Signatur: BStU, MfS, HA XXII, Nr. 20245, Bl. 1-16
Zur "Festigung des Klassenstandpunktes" war es in Betrieben und Bildungseinrichtungen der DDR üblich, Wandzeitungen anzufertigen und auszustellen. Die "Firma Hoch und Guck" bildete da keine Ausnahme. Hier hält sich die DDR ihre Leistungen am 20. Jahrestag ihrer Staatsgründung zugute.
Zur "Festigung des Klassenstandpunktes" war es in Betrieben und Bildungseinrichtungen der DDR üblich, Wandzeitungen anzufertigen und auszustellen. Sie waren Propagandamittel, um Schüler und Lehrer auf den Staat einzuschwören. Die "Firma Horch und Guck" bildete da keine Ausnahme. Das vorliegende Exemplar wurde vermutlich von hauptamtlichen Mitarbeitern der Staatssicherheit angefertigt und im Ministerium ausgehängt. Es zeigt anlässlich des 20. Jahrestages der Republik die Errungenschaften der DDR. Die Wandzeitung beginnt mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, zeigt den anschließenden Wiederaufbau und endet mit dem Aufstieg der DDR zur angeblich "Fünftgrößten Wirtschaftsnation der Welt". Dazwischen beschwört die Zeitung die Waffenbrüderschaft mit der Sowjetunion und feiert den Bau der Mauer.
Welche Diensteinheit des MfS die Wandzeitung angefertigt hat, ist nicht mehr rekonstruierbar. Abgelegt wurde sie in den Beständen der Hauptabteilung XXII, deren Vorläufer jedoch erst 1975 gebildet wurden.
Das neunte Blatt der Wandzeitung ist überschrieben mit: "Der VII. Parteitag der SED". Das erste Bild direkt unter der Überschrift zeigt den versammelten Pareitag von oben, im Vordergrund die Delegierten, im Hintergrund unter einem roten Banner und einem Bild von Karl Marx, Friedrich Engels und Lenin die Funktionäre der SED. Unter dem Bild steht geschrieben: "Richtungsweisend für den weiteren Aufbau des Sozialismus in der DDR".
Auf dem Bild links darunter sind Delegierte des Parteitages zu sehen, die Ausnahmslos ihre Stimmkarte nach oben halten. Darunter steht: "Durch diese Abstimmung wurde das EGS einstimmig angenommen, welches uns die Marschrichtung aufweist." Auf dem Bild daneben ist Walter Ulbricht zu sehen, hinter ihm zahlreiche weitere hochrangige Funktionäre, die ihm applaudieren. Neben Ulbricht steht der ebenfalls applaudierende Willi Stoph.
Hauptabteilung XXII ("Terrorabwehr")
Die Abteilung XXII richtete ihre Aufmerksamkeit vor allem auf linksterroristische Organisationen, jedoch auch auf linksextreme Gruppen in der Bundesrepublik mit DDR-kritischer Ausrichtung (etwa "trotzkistischer" oder "maoistischer" Spielart), die autonome Szene in Westberlin sowie militante Gruppierungen im palästinensischen bzw. arabischen Lager (wie die Abu-Nidal-Gruppe). Sobald sich die Arbeit solcher Zellen gegen die DDR zu richten schienen, leitete die Abteilung XXII umfangreiche Zersetzungsmaßnahmen ein (so zum Beispiel gegenüber der KPD/ML).
Die Diensteinheit befasste sich auch mit neonazistischen und rechtsextremen Gruppen in der Bundesrepublik (wie der "Wehrsportgruppe Hoffmann") sowie allen Einrichtungen, die dezidiert antikommunistische Positionen vertraten (wie etwa die Arbeitsgemeinschaft 13. August - Haus am Checkpoint Charlie). Im Umfeld solcher Organisationen hatte die Abteilung XXII 161 IM platziert, davon 35 aus dem Westen (wie etwa den RAF-Anwalt Klaus Croissant oder den Ex-Terroristen Till Meyer).
Die Bildung der Abteilung XXII im Jahre 1975 war eine Reaktion auf die Entstehung des arabisch/palästinensischen und bundesdeutschen Terrorismus. Die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiter dieser Diensteinheit wuchs bis 1980 auf fast 140 Personen an, doch sogar mit 248 Mitarbeitern im Jahre 1988 war die Abteilung innerhalb des Mielke-Apparates vergleichsweise klein dimensioniert. Aufgrund der Brisanz ihrer Tätigkeit war sie besonders um Abschottung und Konspiration bemüht und suchte häufig Rückendeckung von oben.
Zunächst wurde die Abteilung XXII von Harry Dahl geleitet, ihm folgte 1985 Horst Franz. Um etwaige Drohanrufe oder potenzielle Gewaltakte auch in der DDR sowie mögliche Rückverbindungen westlicher Terroristen nach Ostdeutschland aufzudecken, existierten in den BV sogenannte Arbeitsgruppen XXII mit insgesamt 69 Mitarbeitern.
Aus weltanschaulichen Gründen hat die Staatssicherheit zudem damalige Befreiungsbewegungen der Dritten Welt (wie den Afrikanischen Nationalkongress / ANC) sowie etliche "junge Nationalstaaten" protegiert. Als Verbündete im Kampf gegen den "Imperialismus" wurden zwischen 1970 und 1989 insgesamt 1 895 Mitglieder dieser Organisationen militärisch oder geheimpolizeilich ausgebildet. Hierfür zuständig war die Arbeitsgruppe des Ministers/Sonderfragen (AGM/S), die auch Aufgaben der bewaffneten Flugsicherungsbegleitung wahrnahm und ggf. Gewalttäter überwältigen sollte.
Im Jahre 1987 wurde diese Diensteinheit in Abteilung XXIII umbenannt und verschmolz 1989 mit der Abteilung XXII zur Hauptabteilung XXII mit zuletzt 878 Mitarbeitern.
Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet wurde. Die zuletzt 13 Hauptabteilungen wurden durch Einzelleiter geführt. Die weiter untergliederten und nach dem Linienprinzip tätigen HA waren für komplexe, abgegrenzte Bereiche operativ zuständig und federführend verantwortlich. Der Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche war an Ressorts oder geheimdienstlichen Praktiken (z. B. Verkehrswesen, Beobachtung, Funkspionage) orientiert.
Besuch des sowjetischen Staatschefs Nikita Chruschtschow in Ost-Berlin 5 Fotografien
Fotoalbum von Erich Mielke zum Mauerbau in Berlin Dokument, 30 Seiten
Besuch des Leiters der KGB-Regionalverwaltung Moskau im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde 9 Fotografien
20. Jahrestag des Ministeriums für Staatssicherheit im Staatsratsgebäude während der Grippepandemie 1970 3 Fotografien