Signatur: BStU, MfS, BdL, Fo, Nr. 227, Bild 1-26
Die Fotos der Stasi-Zentrale wurden in den 70er Jahren von einem Hochhaus an der Frankfurter Allee/Süd aus aufgenommen.
1950 bezog das Ministerium für Staatssicherheit seinen Dienstsitz in den Räumen des Lichtenberger Finanzamtes an der Ecke Normannenstraße und Magdalenenstraße. Von diesem einen Gebäude ausgehend breitete sich die Stasi Stück für Stück aus. Knapp 40 Jahre später umfasste die Stasi-Zentrale eine Fläche von etwa 22 Hektar. Zuerst verschwanden einzelne Gebäude, dann ganze Straßenzüge. An deren Stelle errichtete das MfS eigene Gebäude, denn die stark wachsende Zahl hauptamtlicher Mitarbeiter erforderte immer mehr Bürofläche. So entwickelte sich ein riesiges geheimdienstliches Areal − militärisch gesichert und von der Umgebung hermetisch abgeriegelt.
Die vorliegende Fotoserie dokumentiert den Entwicklungsstand der Stasi-Zentrale etwa Mitte der 70er Jahre. Die Aufnahmen wurden von einem Hochhaus an der Frankfurter Allee/Süd gemacht. Sie zeigen, dass die Stasi-Zentrale zu diesem Zeitpunkt von außen relativ gut einsehbar war. Aus diesem Grund ließ die Stasi 1975/76 auch einen Sichtschutz für den Zugang zu "Haus 1" errichten. Auf zwei Bildern dieser Serie ist dieser Vorbau noch nicht abgebildet.
Zur gleichen Zeit begann die Räumung der Wohn- und Gewerbehäuser an der Ruschestraße Ecke Frankfurter Allee. Bis 1978 entstanden dort vier zwölf- und dreizehngeschossige Plattenbauriegel, die den Blick auf das Innere des Sperrgebiets verstellten. Die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A), der Auslandsspionagedienst des MfS, bezog dann diese Gebäude. Die Fotos zeigen, wie das Gebiet vor Beginn der Abriss- und Bauarbeiten aussah.
Ebenfalls noch auf den Bildern vorhanden sind die von Bruno Taut im Stil der Neuen Sachlichkeit entworfenen Wohnhäuser an der Normannenstraße sowie die neuapostolische Kirche. 1979 mussten die Gebäude einem zentralen Dienstleistungs- und Versorgungstrakt der Stasi weichen.
Die Schwarz-Weiß-Aufnahme zeigt einen Teil der Stasi-Zentrale. Das Foto wurde von einem Hochhaus an der Frankfurter Allee aus gemacht in Blickrichtung Nordosten. Die Hauptverkehrsstraße ist im unteren Bildabschnitt zu sehen. Sie verläuft von links unten nach rechts oben. Ein paar Autos sind auf der Straße unterwegs. Links und rechts der Frankfurter Allee befinden sich breite Fußwege. Vereinzelt sind Menschen zu erkennen. Ebenso sind dort auch Ausgänge des U-Bahnhofs Magdalenenstraße zu sehen. Aus dem Ausgang unterhalb der Frankfurter Allee kommen gerade Menschen heraus. Oberhalb der Straße sind viele Wohnhäuser beziehungsweise Dächer zu sehen. Am linken Bildrand ist ein Teil von "Haus 7" der Stasi-Zentrale abgebildet. Darüber ist das Gerichtsgebäude am Rodeliusplatz zu erkennen.
Aufklärung hatte innerhalb des MfS unterschiedliche Bedeutungen: Sie wird zur Bezeichnung des Tätigkeitsbereiches der Auslandsspionage verwendet, die überwiegend von der HV A getragen wurde, die teilweise auch kurz als Aufklärung bezeichnet wird. Darüber hinaus findet der Begriff Verwendung bei der Bezeichnung von Sachverhaltsermittlungen (Aufklärung eines Sachverhalts) und von Überprüfungen der Eignung von IM-Kandidaten (Aufklärung des Kandidaten).
1956 entstanden durch Umbenennung der Abteilung Allgemeines. Aufgaben des Büros der Leitung waren unter anderem
Hauptverwaltung (HV) war eine Organisationseinheit in der MfS-Zentrale, die bereits ausdifferenzierte Aufgabenkomplexe in einer hierarchisch gegliederten Einheit zusammenfasst. Überwiegend durch Stellvertreter des Ministers direkt geleitet. Über das Gründungsjahrzehnt des MfS hinweg hatte nur die HV A als echte HV Bestand. Daneben war Hauptverwaltung eine Bezeichnung für Diensteinheiten im MfS ohne strukturell berechtigenden Hintergrund.
Die Hauptverwaltung A (HV A) war die Spionageabteilung des MfS, deren Bezeichnung sich an die der Spionageabteilung des KGB, 1. Verwaltung, anlehnt. Der Ordnungsbuchstabe A wurde in der Bundesrepublik oftmals, aber unzutreffenderweise mit "Aufklärung" aufgelöst. Die HV A wurde 1951 als Institut für Wirtschaftswissenschaftliche Forschung (IWF) gebildet und ging im September 1953 als HA XV in das Staatssekretariat für Staatssicherheit ein. Sie wurde im MfS von 1956 bis zur Auflösung im Juni 1990 als HV A bezeichnet.
Der Schwerpunkt nachrichtendienstlicher Tätigkeit der HV A lag in der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin, wo sie mit Objektquellen, d. h. den IM in den nachrichtendienstlichen Zielobjekten, aktiv war.
Die HV A gliederte sich 1956 in 15, 1989 in 20 Abteilungen.
Für die operative Arbeit gegen das Bundeskanzleramt und wichtige Bundesministerien war die Abteilung I, für die gegen die bundesdeutschen Parteien die Abteilung II und für die Arbeit außerhalb Deutschlands die Abteilung III zuständig. Für die Infiltration der USA war die Abteilung XI, für die NATO und die Europäischen Gemeinschaften die Abteilung XII verantwortlich. Mit der Militärspionage war die Abteilung IV befasst, mit der Unterwanderung gegnerischer Nachrichtendienste die Abteilung IX.
Innerhalb der Hauptverwaltung war vornehmlich der Sektor Wissenschaft und Technik (SWT) mit Wissenschafts- und Technikspionage befasst, der zu diesem Zweck die Abteilung XIII bis XV sowie die Arbeitsgruppen 1, 3 und 5 unterhielt sowie eine eigene Auswertungsabteilung, die Abteilung V bzw. ab 1959 Abteilung VII.
Leiter der HV A waren 1951/52 Anton Ackermann, kurzzeitig Richard Stahlmann, 1952-1986 Markus Wolf, dann Werner Großmann und 1989/90 Bernd Fischer. Von anfangs zwölf Mitarbeitern wuchs der Apparat bis 1955 auf 430, bis 1961 auf 524 Mitarbeiter und erreichte bis 1972 einen Umfang von 1.066 hauptamtlichen Mitarbeitern. Bis 1989 wuchs die HV A auf 3.299 hauptamtliche Mitarbeiter, hinzu kamen 701 OibE (1985: 1.006) sowie 778 HIM. OibE und HIM arbeiteten verdeckt in der DDR und im Operationsgebiet. Insgesamt verfügte die HV A also zuletzt über 4.778 Mitarbeiter.
Die Anzahl der von der HV A geführten IM umfasste im Jahre 1989 rund 13.400 in der DDR und weitere 1.550 in der Bundesrepublik. Über 40 Jahre hinweg werden nach Hochrechnungen insgesamt rund 6.000 Bundesbürger und Westberliner IM der HV A gewesen sein.
Signatur: BStU, MfS, BdL, Fo, Nr. 227, Bild 1-26
Die Fotos der Stasi-Zentrale wurden in den 70er Jahren von einem Hochhaus an der Frankfurter Allee/Süd aus aufgenommen.
1950 bezog das Ministerium für Staatssicherheit seinen Dienstsitz in den Räumen des Lichtenberger Finanzamtes an der Ecke Normannenstraße und Magdalenenstraße. Von diesem einen Gebäude ausgehend breitete sich die Stasi Stück für Stück aus. Knapp 40 Jahre später umfasste die Stasi-Zentrale eine Fläche von etwa 22 Hektar. Zuerst verschwanden einzelne Gebäude, dann ganze Straßenzüge. An deren Stelle errichtete das MfS eigene Gebäude, denn die stark wachsende Zahl hauptamtlicher Mitarbeiter erforderte immer mehr Bürofläche. So entwickelte sich ein riesiges geheimdienstliches Areal − militärisch gesichert und von der Umgebung hermetisch abgeriegelt.
Die vorliegende Fotoserie dokumentiert den Entwicklungsstand der Stasi-Zentrale etwa Mitte der 70er Jahre. Die Aufnahmen wurden von einem Hochhaus an der Frankfurter Allee/Süd gemacht. Sie zeigen, dass die Stasi-Zentrale zu diesem Zeitpunkt von außen relativ gut einsehbar war. Aus diesem Grund ließ die Stasi 1975/76 auch einen Sichtschutz für den Zugang zu "Haus 1" errichten. Auf zwei Bildern dieser Serie ist dieser Vorbau noch nicht abgebildet.
Zur gleichen Zeit begann die Räumung der Wohn- und Gewerbehäuser an der Ruschestraße Ecke Frankfurter Allee. Bis 1978 entstanden dort vier zwölf- und dreizehngeschossige Plattenbauriegel, die den Blick auf das Innere des Sperrgebiets verstellten. Die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A), der Auslandsspionagedienst des MfS, bezog dann diese Gebäude. Die Fotos zeigen, wie das Gebiet vor Beginn der Abriss- und Bauarbeiten aussah.
Ebenfalls noch auf den Bildern vorhanden sind die von Bruno Taut im Stil der Neuen Sachlichkeit entworfenen Wohnhäuser an der Normannenstraße sowie die neuapostolische Kirche. 1979 mussten die Gebäude einem zentralen Dienstleistungs- und Versorgungstrakt der Stasi weichen.
Schwarz-Weiß-Aufnahme der Stasi-Zentrale in Blickrichtung Nordosten etwa in Höhe der Frankfurter Allee Ecke Ruschestraße. Im unteren Bildabschnitt sind entlang der Ruschestraße und der Müllerstraße - die damals noch existierte - mehrere kleine Wohn- und Gewerbehäuser zu sehen. Davor befindet sich eine kleine Grünfläche mit Bäumen, Sträuchern und mehreren Bänken. Einige Personen sind dort zu sehen, auf einer Bank sitzt zum Beispiel eine Frau mit einem Kinderwagen.
In der oberen Bildhälfte sind "Haus 1" und "Haus 7" der Stasi-Zentrale abgebildet. Vor dem Nordflügel von "Haus 7" befindet sich eine größere Parkfläche, wo mehrere Autos abgestellt sind. Links davon ist der Eingang von "Haus 1" zu erkennen - noch ohne den Sichtschutz, der 1975/76 errichtet wurde. Drei Personen befinden sich dort.
Im Hintergrund sind unter anderem die Türme der Glaubenskirche sowie das Gerichtsgebäude am Rodeliusplatz zu erkennen.
Aufklärung hatte innerhalb des MfS unterschiedliche Bedeutungen: Sie wird zur Bezeichnung des Tätigkeitsbereiches der Auslandsspionage verwendet, die überwiegend von der HV A getragen wurde, die teilweise auch kurz als Aufklärung bezeichnet wird. Darüber hinaus findet der Begriff Verwendung bei der Bezeichnung von Sachverhaltsermittlungen (Aufklärung eines Sachverhalts) und von Überprüfungen der Eignung von IM-Kandidaten (Aufklärung des Kandidaten).
1956 entstanden durch Umbenennung der Abteilung Allgemeines. Aufgaben des Büros der Leitung waren unter anderem
Hauptverwaltung (HV) war eine Organisationseinheit in der MfS-Zentrale, die bereits ausdifferenzierte Aufgabenkomplexe in einer hierarchisch gegliederten Einheit zusammenfasst. Überwiegend durch Stellvertreter des Ministers direkt geleitet. Über das Gründungsjahrzehnt des MfS hinweg hatte nur die HV A als echte HV Bestand. Daneben war Hauptverwaltung eine Bezeichnung für Diensteinheiten im MfS ohne strukturell berechtigenden Hintergrund.
Die Hauptverwaltung A (HV A) war die Spionageabteilung des MfS, deren Bezeichnung sich an die der Spionageabteilung des KGB, 1. Verwaltung, anlehnt. Der Ordnungsbuchstabe A wurde in der Bundesrepublik oftmals, aber unzutreffenderweise mit "Aufklärung" aufgelöst. Die HV A wurde 1951 als Institut für Wirtschaftswissenschaftliche Forschung (IWF) gebildet und ging im September 1953 als HA XV in das Staatssekretariat für Staatssicherheit ein. Sie wurde im MfS von 1956 bis zur Auflösung im Juni 1990 als HV A bezeichnet.
Der Schwerpunkt nachrichtendienstlicher Tätigkeit der HV A lag in der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin, wo sie mit Objektquellen, d. h. den IM in den nachrichtendienstlichen Zielobjekten, aktiv war.
Die HV A gliederte sich 1956 in 15, 1989 in 20 Abteilungen.
Für die operative Arbeit gegen das Bundeskanzleramt und wichtige Bundesministerien war die Abteilung I, für die gegen die bundesdeutschen Parteien die Abteilung II und für die Arbeit außerhalb Deutschlands die Abteilung III zuständig. Für die Infiltration der USA war die Abteilung XI, für die NATO und die Europäischen Gemeinschaften die Abteilung XII verantwortlich. Mit der Militärspionage war die Abteilung IV befasst, mit der Unterwanderung gegnerischer Nachrichtendienste die Abteilung IX.
Innerhalb der Hauptverwaltung war vornehmlich der Sektor Wissenschaft und Technik (SWT) mit Wissenschafts- und Technikspionage befasst, der zu diesem Zweck die Abteilung XIII bis XV sowie die Arbeitsgruppen 1, 3 und 5 unterhielt sowie eine eigene Auswertungsabteilung, die Abteilung V bzw. ab 1959 Abteilung VII.
Leiter der HV A waren 1951/52 Anton Ackermann, kurzzeitig Richard Stahlmann, 1952-1986 Markus Wolf, dann Werner Großmann und 1989/90 Bernd Fischer. Von anfangs zwölf Mitarbeitern wuchs der Apparat bis 1955 auf 430, bis 1961 auf 524 Mitarbeiter und erreichte bis 1972 einen Umfang von 1.066 hauptamtlichen Mitarbeitern. Bis 1989 wuchs die HV A auf 3.299 hauptamtliche Mitarbeiter, hinzu kamen 701 OibE (1985: 1.006) sowie 778 HIM. OibE und HIM arbeiteten verdeckt in der DDR und im Operationsgebiet. Insgesamt verfügte die HV A also zuletzt über 4.778 Mitarbeiter.
Die Anzahl der von der HV A geführten IM umfasste im Jahre 1989 rund 13.400 in der DDR und weitere 1.550 in der Bundesrepublik. Über 40 Jahre hinweg werden nach Hochrechnungen insgesamt rund 6.000 Bundesbürger und Westberliner IM der HV A gewesen sein.
Signatur: BStU, MfS, BdL, Fo, Nr. 227, Bild 1-26
Die Fotos der Stasi-Zentrale wurden in den 70er Jahren von einem Hochhaus an der Frankfurter Allee/Süd aus aufgenommen.
1950 bezog das Ministerium für Staatssicherheit seinen Dienstsitz in den Räumen des Lichtenberger Finanzamtes an der Ecke Normannenstraße und Magdalenenstraße. Von diesem einen Gebäude ausgehend breitete sich die Stasi Stück für Stück aus. Knapp 40 Jahre später umfasste die Stasi-Zentrale eine Fläche von etwa 22 Hektar. Zuerst verschwanden einzelne Gebäude, dann ganze Straßenzüge. An deren Stelle errichtete das MfS eigene Gebäude, denn die stark wachsende Zahl hauptamtlicher Mitarbeiter erforderte immer mehr Bürofläche. So entwickelte sich ein riesiges geheimdienstliches Areal − militärisch gesichert und von der Umgebung hermetisch abgeriegelt.
Die vorliegende Fotoserie dokumentiert den Entwicklungsstand der Stasi-Zentrale etwa Mitte der 70er Jahre. Die Aufnahmen wurden von einem Hochhaus an der Frankfurter Allee/Süd gemacht. Sie zeigen, dass die Stasi-Zentrale zu diesem Zeitpunkt von außen relativ gut einsehbar war. Aus diesem Grund ließ die Stasi 1975/76 auch einen Sichtschutz für den Zugang zu "Haus 1" errichten. Auf zwei Bildern dieser Serie ist dieser Vorbau noch nicht abgebildet.
Zur gleichen Zeit begann die Räumung der Wohn- und Gewerbehäuser an der Ruschestraße Ecke Frankfurter Allee. Bis 1978 entstanden dort vier zwölf- und dreizehngeschossige Plattenbauriegel, die den Blick auf das Innere des Sperrgebiets verstellten. Die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A), der Auslandsspionagedienst des MfS, bezog dann diese Gebäude. Die Fotos zeigen, wie das Gebiet vor Beginn der Abriss- und Bauarbeiten aussah.
Ebenfalls noch auf den Bildern vorhanden sind die von Bruno Taut im Stil der Neuen Sachlichkeit entworfenen Wohnhäuser an der Normannenstraße sowie die neuapostolische Kirche. 1979 mussten die Gebäude einem zentralen Dienstleistungs- und Versorgungstrakt der Stasi weichen.
Schwarz-Weiß-Aufnahme der Stasi-Zentrale in Blickrichtung Norden. Von links unten nach rechts oben verläuft die Ruschestraße. Im unteren Bildabschnitt - rechts der Straße - sind mehrere kleine Wohn- und Gewerbehäuser zu sehen. Ganz rechts unten endet die Müllerstraße - eine Sackgasse parallel zur Ruschestraße. Etwa in der Bildmitte verläuft von der Ruschestraße aus die Zufahrt zur Stasi-Zentrale. Ober- und unterhalb dieser Zufahrt befinden sich unmittelbar an der Ruschestraße zwei größere Parkflächen, die zugestellt sind mit Fahrzeugen. Die Zufahrt hat ein Tor, das offen ist. Rechts des Tores ist oberhalb der Zufahrtsstraße "Haus 19" zu sehen. Es wurde 1960 erbaut und sicherte die medizinische Versorgung der MfS-Mitarbeiter. Darunter ist "Haus 21" zu erkennen, welches der Wach- und Sicherungsdienst nutzte. Im oberen Bildabschnitt sind drei Wohnhäuser zu sehen, die von Bruno Taut gestaltet und 1979 abgerissen wurden. Darüber befindet sich das Hans-Zoschke-Stadion. Links der Ruschestraße sind mehrere Wohnhäuser abgebildet. Auf Höhe der Zufahrt zur Stasi-Zentrale befindet sich ein Friedhof. Mehrere Bäume stehen dort.
Aufklärung hatte innerhalb des MfS unterschiedliche Bedeutungen: Sie wird zur Bezeichnung des Tätigkeitsbereiches der Auslandsspionage verwendet, die überwiegend von der HV A getragen wurde, die teilweise auch kurz als Aufklärung bezeichnet wird. Darüber hinaus findet der Begriff Verwendung bei der Bezeichnung von Sachverhaltsermittlungen (Aufklärung eines Sachverhalts) und von Überprüfungen der Eignung von IM-Kandidaten (Aufklärung des Kandidaten).
1956 entstanden durch Umbenennung der Abteilung Allgemeines. Aufgaben des Büros der Leitung waren unter anderem
Hauptverwaltung (HV) war eine Organisationseinheit in der MfS-Zentrale, die bereits ausdifferenzierte Aufgabenkomplexe in einer hierarchisch gegliederten Einheit zusammenfasst. Überwiegend durch Stellvertreter des Ministers direkt geleitet. Über das Gründungsjahrzehnt des MfS hinweg hatte nur die HV A als echte HV Bestand. Daneben war Hauptverwaltung eine Bezeichnung für Diensteinheiten im MfS ohne strukturell berechtigenden Hintergrund.
Die Hauptverwaltung A (HV A) war die Spionageabteilung des MfS, deren Bezeichnung sich an die der Spionageabteilung des KGB, 1. Verwaltung, anlehnt. Der Ordnungsbuchstabe A wurde in der Bundesrepublik oftmals, aber unzutreffenderweise mit "Aufklärung" aufgelöst. Die HV A wurde 1951 als Institut für Wirtschaftswissenschaftliche Forschung (IWF) gebildet und ging im September 1953 als HA XV in das Staatssekretariat für Staatssicherheit ein. Sie wurde im MfS von 1956 bis zur Auflösung im Juni 1990 als HV A bezeichnet.
Der Schwerpunkt nachrichtendienstlicher Tätigkeit der HV A lag in der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin, wo sie mit Objektquellen, d. h. den IM in den nachrichtendienstlichen Zielobjekten, aktiv war.
Die HV A gliederte sich 1956 in 15, 1989 in 20 Abteilungen.
Für die operative Arbeit gegen das Bundeskanzleramt und wichtige Bundesministerien war die Abteilung I, für die gegen die bundesdeutschen Parteien die Abteilung II und für die Arbeit außerhalb Deutschlands die Abteilung III zuständig. Für die Infiltration der USA war die Abteilung XI, für die NATO und die Europäischen Gemeinschaften die Abteilung XII verantwortlich. Mit der Militärspionage war die Abteilung IV befasst, mit der Unterwanderung gegnerischer Nachrichtendienste die Abteilung IX.
Innerhalb der Hauptverwaltung war vornehmlich der Sektor Wissenschaft und Technik (SWT) mit Wissenschafts- und Technikspionage befasst, der zu diesem Zweck die Abteilung XIII bis XV sowie die Arbeitsgruppen 1, 3 und 5 unterhielt sowie eine eigene Auswertungsabteilung, die Abteilung V bzw. ab 1959 Abteilung VII.
Leiter der HV A waren 1951/52 Anton Ackermann, kurzzeitig Richard Stahlmann, 1952-1986 Markus Wolf, dann Werner Großmann und 1989/90 Bernd Fischer. Von anfangs zwölf Mitarbeitern wuchs der Apparat bis 1955 auf 430, bis 1961 auf 524 Mitarbeiter und erreichte bis 1972 einen Umfang von 1.066 hauptamtlichen Mitarbeitern. Bis 1989 wuchs die HV A auf 3.299 hauptamtliche Mitarbeiter, hinzu kamen 701 OibE (1985: 1.006) sowie 778 HIM. OibE und HIM arbeiteten verdeckt in der DDR und im Operationsgebiet. Insgesamt verfügte die HV A also zuletzt über 4.778 Mitarbeiter.
Die Anzahl der von der HV A geführten IM umfasste im Jahre 1989 rund 13.400 in der DDR und weitere 1.550 in der Bundesrepublik. Über 40 Jahre hinweg werden nach Hochrechnungen insgesamt rund 6.000 Bundesbürger und Westberliner IM der HV A gewesen sein.