Signatur: BStU, MfS, AGM, Nr. 95, Bl. 1-33
Direkt neben dem Regierungskrankenhaus in Berlin-Buch befand sich eine geheim gehaltene Einrichtung des Zentralen medizinischen Dienstes (ZMD) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Hier betrieb die Geheimpolizei exklusiv für Stasi-Mitarbeiter ihr eigenes Krankenhaus.
1980 wurde die Klinik des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin-Buch eröffnet. Behandelt wurden hier die Mitarbeiter der Staatssicherheit, ab einem höheren Dienstgrad auch deren Angehörige sowie verdiente ehemalige Angehörige der Geheimpolizei. Die Einrichtung war universell ausgestattet und verfügte über knapp 300 Betten. Die Patienten wurden von insgesamt 650 Mitarbeitern betreut. Nur für dieses Krankenhaus standen zehn Krankenwagen zur Verfügung.
Es handelte sich um die größte "legendierte" medizinische Einrichtung der Staatssicherheit. Offiziell handelte es sich um ein Krankenhaus des Ministerrates der DDR. Dabei handelte es sich um eine häufig von der Geheimpolizei genutzte "Legendierung", die nicht einmal falsch war, da das MfS dem Ministerrat formal unterstand. Das Krankenhaus unterstand dem Zentralen Medizinischen Dienst (ZMD) der Stasi, der neben der Gewährleistung der gesundheitlichen Betreuung seiner Mitarbeiter, auch die Leitung der medizinischen Einrichtungen des MfS verantwortete.
Wie aus der vorliegenden "Konzeption zur Gewährleistung der allseitigen Sicherheit des Krankenhauses des Zentralen Medizinischen Dienstes des MfS" hervorgeht, wurde das Haus wurde mit großem Aufwand gesichert. Beispielsweise wurde das Personal nur nach eingehender Prüfung eingestellt. Verfasst wurde das Konzept durch die Arbeitsgruppe des Ministers (AGM), die hauptsächlich für Mobilmachungs- und Sicherungsfragenfragen zuständig war.
Gliederung der Sicherungskonzeption; Seite
I. Grundsätze; 3 - 4
II. Schwerpunkte für die Festlegung und Realisierung der Sicherungsmaßnahmen; 5 - 6
III. Die Organisierung der politisch-operativen Abwehrarbeit zur Gewährleistung der allseitigen Sicherheit des Dienstobjektes; 7 - 8
IV. Maßnahmen der militärisch-operativen Sicherung des Dienstobjektes; 9 - 10
V. Maßnahmen zur Gewährleistung der inneren Sicherheit und Ordnung und des Geheimnisschutzes; 11 - 15
VI. Maßnahmen zur Gewährleistung der Funktion des Krankenhauses im Falle von Havarien und Katastrophen bzw. unter Bedingungen der maximalen Belegung; 16 - 18
VII. Schlußbestimmungen; 19
Anlagen; 20 - 32
Die Arbeitsgruppe des Ministers (AGM) war eine 1960/61 aus dem Büro der Leitung herausgelöste Arbeitsgruppe für die Koordinierung der für den Mobilisierungsfall notwendigen Maßnahmen. Ihr oblagen
Die AGM war eingebunden in die bi- und multilaterale Zusammenarbeit der Sicherheitsorgane der sozialistischen Länder. Hierfür setzte die Vertretung des KGB beim MfS einen Verbindungsoffizier bei der AGM ein. Leiter der AGM waren 1960/61–1975 Alfred Karl Scholz, 1980–1987 Otto Geisler, 1987–1989 Erich Rümmler. Die AGM hatte 1961 8, 1970 34, 1980 48 und 1989 692 Mitarbeiter. In den BV übernahmen AGL analoge Funktionen.
Inszenierte fiktive Sachverhalte und Vorwände, die bei bestimmten Personen gewünschte Verhaltensweisen auslösen und/oder das MfS in die Lage versetzen sollten, an bestimmte Informationen zu gelangen, wobei der nachrichtendienstliche Hintergrund der Vorgänge unerkannt bleiben sollte. Die Legende sollte glaubwürdig sein und auf realen, überprüfbaren Gegebenheiten beruhen. Je nach operativer Zielsetzung gab es die Reise-, Ermittlungs-, Gesprächs-, Kontakt-, Ausweich- und Rückzugslegenden.
Der Zentrale Medizinische Dienst (ZMD) entstand 1974 aus der Abteilung Medizinischer Dienst. Seine Aufgaben waren: Gewährleistung der medizinischen, ggf. auch psychologischen Versorgung/Betreuung der hauptamtlichen Mitarbeiter des MfS als auch der UMA, OibE, HIM und zurückgezogener "Kundschafter"; Leitung des MfS-Krankenhauses in Berlin-Buch, der MfS-Poliklinik Berlin-Lichtenberg und des Haftkrankenhauses Berlin-Hohenschönhausen (Abt. Haftkrankenhaus).
Signatur: BStU, MfS, AGM, Nr. 95, Bl. 1-33
Direkt neben dem Regierungskrankenhaus in Berlin-Buch befand sich eine geheim gehaltene Einrichtung des Zentralen medizinischen Dienstes (ZMD) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Hier betrieb die Geheimpolizei exklusiv für Stasi-Mitarbeiter ihr eigenes Krankenhaus.
1980 wurde die Klinik des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin-Buch eröffnet. Behandelt wurden hier die Mitarbeiter der Staatssicherheit, ab einem höheren Dienstgrad auch deren Angehörige sowie verdiente ehemalige Angehörige der Geheimpolizei. Die Einrichtung war universell ausgestattet und verfügte über knapp 300 Betten. Die Patienten wurden von insgesamt 650 Mitarbeitern betreut. Nur für dieses Krankenhaus standen zehn Krankenwagen zur Verfügung.
Es handelte sich um die größte "legendierte" medizinische Einrichtung der Staatssicherheit. Offiziell handelte es sich um ein Krankenhaus des Ministerrates der DDR. Dabei handelte es sich um eine häufig von der Geheimpolizei genutzte "Legendierung", die nicht einmal falsch war, da das MfS dem Ministerrat formal unterstand. Das Krankenhaus unterstand dem Zentralen Medizinischen Dienst (ZMD) der Stasi, der neben der Gewährleistung der gesundheitlichen Betreuung seiner Mitarbeiter, auch die Leitung der medizinischen Einrichtungen des MfS verantwortete.
Wie aus der vorliegenden "Konzeption zur Gewährleistung der allseitigen Sicherheit des Krankenhauses des Zentralen Medizinischen Dienstes des MfS" hervorgeht, wurde das Haus wurde mit großem Aufwand gesichert. Beispielsweise wurde das Personal nur nach eingehender Prüfung eingestellt. Verfasst wurde das Konzept durch die Arbeitsgruppe des Ministers (AGM), die hauptsächlich für Mobilmachungs- und Sicherungsfragenfragen zuständig war.
I. Grundsätze
Das Krankenhaus des Zentralen Medizinischen Dienstes ist ein Dienstobjekt des Ministeriums für Staatssicherheit.
Als offizielle Abdeckung nach außen wird verwendet:
Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik Krankenhaus Berlin-Buch.
Mit der Inbetriebnahme des Krankenhauses des Ministeriums für Staatssicherheit wurden personelle, medizinisch-technische und materielle Voraussetzungen für die stationäre medizinische Betreuung und Behandlung der Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit auf einem qualitativ hohem Niveau geschaffen.
Die Mitarbeiter des Krankenhauses haben auf der Basis umfassender moderner Einrichtungen, Anlagen und Ausstattungen einen wirkungsvollen Beitrag zur Erhaltung oder Wiederherstellung der Arbeits-, Einsatz- und Kampffähigkeit der Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit zu leisten.
Die Funktion und Kapazität des Krankenhauses ermöglicht eine starke Konzentration stationär zu behandelnder Mitarbeiter. Das erfordert die Erarbeitung, Bearbeitung und sichere Aufbewahrung der entsprechenden Dokumente, die neben ihrem medizinischen Charakter zugleich eine große sicherheitspolitische Bedeutung haben.
Diese Faktoren, welche die Bedeutung des Krankenhauses charakterisieren, bestimmen zugleich die vielfältigen komplexen Erfordernisse für
Damit werden insgesamt hohe Maßstäbe an die fachliche und politische Qualifikation aller Mitarbeiter des Krankenhauses gestellt, die eine perfekte Beherrschung der jeweils übertragenen fachlichen Aufgaben und eine zielstrebige und sachbezogene politisch-ideologische Erziehung und Schulung erfordern.
Die Arbeitsgruppe des Ministers (AGM) war eine 1960/61 aus dem Büro der Leitung herausgelöste Arbeitsgruppe für die Koordinierung der für den Mobilisierungsfall notwendigen Maßnahmen. Ihr oblagen
Die AGM war eingebunden in die bi- und multilaterale Zusammenarbeit der Sicherheitsorgane der sozialistischen Länder. Hierfür setzte die Vertretung des KGB beim MfS einen Verbindungsoffizier bei der AGM ein. Leiter der AGM waren 1960/61–1975 Alfred Karl Scholz, 1980–1987 Otto Geisler, 1987–1989 Erich Rümmler. Die AGM hatte 1961 8, 1970 34, 1980 48 und 1989 692 Mitarbeiter. In den BV übernahmen AGL analoge Funktionen.
Inszenierte fiktive Sachverhalte und Vorwände, die bei bestimmten Personen gewünschte Verhaltensweisen auslösen und/oder das MfS in die Lage versetzen sollten, an bestimmte Informationen zu gelangen, wobei der nachrichtendienstliche Hintergrund der Vorgänge unerkannt bleiben sollte. Die Legende sollte glaubwürdig sein und auf realen, überprüfbaren Gegebenheiten beruhen. Je nach operativer Zielsetzung gab es die Reise-, Ermittlungs-, Gesprächs-, Kontakt-, Ausweich- und Rückzugslegenden.
Der Zentrale Medizinische Dienst (ZMD) entstand 1974 aus der Abteilung Medizinischer Dienst. Seine Aufgaben waren: Gewährleistung der medizinischen, ggf. auch psychologischen Versorgung/Betreuung der hauptamtlichen Mitarbeiter des MfS als auch der UMA, OibE, HIM und zurückgezogener "Kundschafter"; Leitung des MfS-Krankenhauses in Berlin-Buch, der MfS-Poliklinik Berlin-Lichtenberg und des Haftkrankenhauses Berlin-Hohenschönhausen (Abt. Haftkrankenhaus).
Signatur: BStU, MfS, AGM, Nr. 95, Bl. 1-33
Direkt neben dem Regierungskrankenhaus in Berlin-Buch befand sich eine geheim gehaltene Einrichtung des Zentralen medizinischen Dienstes (ZMD) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Hier betrieb die Geheimpolizei exklusiv für Stasi-Mitarbeiter ihr eigenes Krankenhaus.
1980 wurde die Klinik des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin-Buch eröffnet. Behandelt wurden hier die Mitarbeiter der Staatssicherheit, ab einem höheren Dienstgrad auch deren Angehörige sowie verdiente ehemalige Angehörige der Geheimpolizei. Die Einrichtung war universell ausgestattet und verfügte über knapp 300 Betten. Die Patienten wurden von insgesamt 650 Mitarbeitern betreut. Nur für dieses Krankenhaus standen zehn Krankenwagen zur Verfügung.
Es handelte sich um die größte "legendierte" medizinische Einrichtung der Staatssicherheit. Offiziell handelte es sich um ein Krankenhaus des Ministerrates der DDR. Dabei handelte es sich um eine häufig von der Geheimpolizei genutzte "Legendierung", die nicht einmal falsch war, da das MfS dem Ministerrat formal unterstand. Das Krankenhaus unterstand dem Zentralen Medizinischen Dienst (ZMD) der Stasi, der neben der Gewährleistung der gesundheitlichen Betreuung seiner Mitarbeiter, auch die Leitung der medizinischen Einrichtungen des MfS verantwortete.
Wie aus der vorliegenden "Konzeption zur Gewährleistung der allseitigen Sicherheit des Krankenhauses des Zentralen Medizinischen Dienstes des MfS" hervorgeht, wurde das Haus wurde mit großem Aufwand gesichert. Beispielsweise wurde das Personal nur nach eingehender Prüfung eingestellt. Verfasst wurde das Konzept durch die Arbeitsgruppe des Ministers (AGM), die hauptsächlich für Mobilmachungs- und Sicherungsfragenfragen zuständig war.
Es muß die Aufgabe der Leiter aller Dienstbereiche des Krankenhauses sein, in enger Zusammenarbeit mit der Partei- und FDJ-Organisation allen Mitarbeitern ihre hohe politische und fachliche Verantwortung bewußt zu machen und sie in Einheit von politischer und fachlicher Weiterbildung zu tschekistischen Denk-, Arbeits- und Verhaltensweisen, zu ausgeprägtem Leistungswillen, zu bewußter Disziplin, zu vorbildlicher persönlicher Einsatzbereitschaft, zu Wachsamkeit und Verschwiegenheit zu erziehen.
Jede fachliche Tätigkeit ist als konkreter persönlicher Beitrag zur Gewährleistung der Einsatz- und Kampffähigkeit des Ministeriums für Staatssicherheit zu verstehen. Sie ist von allen Mitarbeitern im jeweiligen Tätigkeitsbereich mit tschekistischem Verantwortungsbewußtsein für die Gewährleistung aller Sicherheits- und Geheimhaltungsmaßnahmen zu erfüllen.
Die Arbeitsgruppe des Ministers (AGM) war eine 1960/61 aus dem Büro der Leitung herausgelöste Arbeitsgruppe für die Koordinierung der für den Mobilisierungsfall notwendigen Maßnahmen. Ihr oblagen
Die AGM war eingebunden in die bi- und multilaterale Zusammenarbeit der Sicherheitsorgane der sozialistischen Länder. Hierfür setzte die Vertretung des KGB beim MfS einen Verbindungsoffizier bei der AGM ein. Leiter der AGM waren 1960/61–1975 Alfred Karl Scholz, 1980–1987 Otto Geisler, 1987–1989 Erich Rümmler. Die AGM hatte 1961 8, 1970 34, 1980 48 und 1989 692 Mitarbeiter. In den BV übernahmen AGL analoge Funktionen.
Inszenierte fiktive Sachverhalte und Vorwände, die bei bestimmten Personen gewünschte Verhaltensweisen auslösen und/oder das MfS in die Lage versetzen sollten, an bestimmte Informationen zu gelangen, wobei der nachrichtendienstliche Hintergrund der Vorgänge unerkannt bleiben sollte. Die Legende sollte glaubwürdig sein und auf realen, überprüfbaren Gegebenheiten beruhen. Je nach operativer Zielsetzung gab es die Reise-, Ermittlungs-, Gesprächs-, Kontakt-, Ausweich- und Rückzugslegenden.
Zur Legitimation der DDR-Geheimpolizei diente eine spezifische Ausformung der marxistisch-leninistischen Ideologie, die rückblickend als "Tschekismus" bezeichnet werden kann. Das MfS konstruierte damit ein normatives Gefüge, dessen Begriffskern die Berufung auf die 1917 von den Bolschewiki gegründete sowjetische Geheimpolizei Tscheka (oder ČK – russ.: Außerordentliche Allrussische Kommission zur Bekämpfung von Konterrevolution, Spekulation und Sabotage) war.
Daraus leitete das MfS einen Katalog von Funktionen, Selbstzuschreibungen und Verhaltensmaßgaben für die Mitarbeiter ab. Im Vokabular der Staatssicherheit tauchte der Begriff als Bezeichnung für die Mitarbeiter ("Tschekisten") sowie als daraus abgeleitetes Adjektiv ("tschekistisch ") auf. Elemente der "tschekistischen" Ideologie waren:
Aus dieser Ideologie ergab sich das normative Leitbild der "tschekistischen Persönlichkeit" für die Formung und seelisch-moralische Orientierung der MfS-Mitarbeiter als Weltanschauungskämpfer. Im Mittelpunkt standen die "tiefen Gefühle des Hasses, des Abscheus, der Abneigung und Unerbittlichkeit" als "entscheidende Grundlage für den leidenschaftlichen und unversöhnlichen Kampf gegen den Feind".
Hinzu kamen soldatische Tugenden wie bedingungslose Einsatzbereitschaft, Härte, Standhaftigkeit, Mut und Opferbereitschaft und geheimdienstliche Kompetenzen wie die Fähigkeit zur Konspiration und zur Verkörperung von operativen Legenden, die an die maskuline Kampf- und Gewaltkultur aus der Epoche der Bürgerkriege in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts anknüpften.
Diese Kombination aus Leidenschaft, Prinzipientreue und Härte wurde personifiziert in der kulthaften Überhöhung des asketisch-revolutionären Tscheka-Vorsitzenden Feliks Dzierżyński (1877–1926), dessen (nicht belegtes) Zitat: "Tschekist sein kann nur ein Mensch mit kühlem Kopf, heißem Herzen und sauberen Händen" die wohl meistzitierte Formel der "tschekistischen" Ideologie war. Sie diente der Erziehung zur "bewussten Disziplin".
Zugleich diente dieser Kult als normatives Widerlager zur Alltagskultur der geheimen Sicherheitsbürokratie, in der sich das elitäre Selbstverständnis der "Genossen erster Kategorie" (Wilhelm Zaisser 1953) in einem Gemenge von Machtbewusstsein, Privilegienwirtschaft und einer Neigung zu periodischen Alkoholexzessen niederschlug.
Historisch betrachtet war die "tschekistische" Ideologie im MfS von den Anfängen an Grundlage der inneren Verfassung, gewann jedoch als explizites Leitbild erst infolge der halbherzigen Entstalinisierung nach 1956 an Bedeutung, als Stalin und seine Leitsätze wie der von der "ständigen Verschärfung des Klassenkampfes" nicht mehr benutzt werden konnten. Die damit auch in der Sowjetunion einhergehende Dzierżyński-Renaissance führte in der DDR zur öffentlichen Aufwertung, deren Höhepunkt die Feierlichkeiten anlässlich des 100. Geburtstages Dzierżyńskis 1977 bildeten.
Bis zum Beginn der kritischen vergangenheitspolitischen Debatten in der Sowjetunion 1985/86 gewann der Tscheka-Kult zudem neben der Traditionsarbeit zum kommunistischen Antifaschismus im MfS weiter an Bedeutung. Beide dienten als Surrogat für die verblassende Sinnstiftung unter den MfS-Mitarbeitern, denen es an persönlichen Kampferfahrungen fehlte und die die sukzessive Begrenzung ihrer "außerordentlichen" Legitimation in der täglichen Verfolgungspraxis (sinkende Strafmaße, Freikauf von Häftlingen, Tätigkeit westlicher Medien von der DDR aus usw.) verarbeiten mussten.
In den Rettungs- und Rechtfertigungsversuchen im und nach dem Herbst 1989 rückten SED/PDS und MfS-Führung schnell ab von der "tschekistischen" Ideologie. Der Versuch, einen entstalinisierten "sauberen Tschekismus" zu etablieren, blieb die Ausnahme. An ihre Stelle trat ein Etatismus, der das MfS als Element "normaler" Staatlichkeit legitimierte.
Der Zentrale Medizinische Dienst (ZMD) entstand 1974 aus der Abteilung Medizinischer Dienst. Seine Aufgaben waren: Gewährleistung der medizinischen, ggf. auch psychologischen Versorgung/Betreuung der hauptamtlichen Mitarbeiter des MfS als auch der UMA, OibE, HIM und zurückgezogener "Kundschafter"; Leitung des MfS-Krankenhauses in Berlin-Buch, der MfS-Poliklinik Berlin-Lichtenberg und des Haftkrankenhauses Berlin-Hohenschönhausen (Abt. Haftkrankenhaus).
Innenaufnahmen des Stasi-Krankenhauses Berlin-Buch 4 Fotografien
Außenaufnahmen des Stasi-Krankenhauses Berlin-Buch 4 Fotografien
Vorbereitung der Inbetriebnahme des "Dienstleistungs- und Versorgungszentrums" in der Stasi-Zentrale Dokument, 7 Seiten
Dienstbesprechung zwischen Mielke und den Chefs der Bezirksverwaltungen Dokument, 79 Seiten