Signatur: BStU, MfS, HV A, Nr. 1126, Bl. 1-8
Die HV A war nicht nur Auslandsgeheimdienst, sondern kümmerte sich unter anderem auch um die Absicherung der Auslandsvertretungen der DDR: In einem Fragebogen macht ein Mitarbeiter der Botschaft im zyprischen Nikosia Angaben zur technischen Ausstattung.
Die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) war der Teil des MfS, der sich hauptsächlich mit Auslandsspionage beschäftigte. Einen Teil dieser Arbeit steuerte die HV A, wie andere Geheimdienste auch, über so genannte Residenturen in den Auslandsvertretungen der DDR. Dabei handelte es sich um Gruppen von Mitarbeitern der HV A, die unter einer Legende offiziell unverfänglichen Botschaftsaufgaben nachgingen, inoffiziell jedoch als Agenten tätig waren.
Dieses Dokument stammt aus einem Unterlagenfragment der HV A. Vermutlich ist es Bestandteil einer größeren Datensammlung der Abteilung VIII, die sich unter anderem mit der technischen Absicherung der eigenen Agententätigkeit befasste. Das Dokument ist die Anlage eines nicht mehr erhaltenen Schreibens. Es ist ein Fragebogen, mit dem ein Mitarbeiter der DDR-Vertretung im zyprischen Nikosia Auskunft über Technik und Sicherheitsmaßnahmen in der Botschaft gibt. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Mitarbeiter um einen Agenten der Residentur.
Anlage 9
1. In was für einem Gebäude ist die AV untergebracht?
In einem ehemaligen Wohnhaus gemietet seit 15. Januar 1965 in der Prodromos Street, Nikosia, Zypern, Nr. 115, Stadtteil Strobolos. Größe des Gebäudes 690 m2.
2. Wer ist der Vermieter des Objektes oder wer war der frühere Mieter oder Besitzer des Objektes? Eigentumsverhältnisse!
[geschwärzt] - (verstorben) Neuer Eigentümer Tochter [geschwärzt]
3. Befinden sich in diesem Gebäude außer der DDR-Vertretung noch andere AV, Firmen, Wohnungen?
Nein.
1950 entstanden; 1958 Aufwertung zur HA VIII.
Aufklärung hatte innerhalb des MfS unterschiedliche Bedeutungen: Sie wird zur Bezeichnung des Tätigkeitsbereiches der Auslandsspionage verwendet, die überwiegend von der HV A getragen wurde, die teilweise auch kurz als Aufklärung bezeichnet wird. Darüber hinaus findet der Begriff Verwendung bei der Bezeichnung von Sachverhaltsermittlungen (Aufklärung eines Sachverhalts) und von Überprüfungen der Eignung von IM-Kandidaten (Aufklärung des Kandidaten).
Hauptverwaltung (HV) war eine Organisationseinheit in der MfS-Zentrale, die bereits ausdifferenzierte Aufgabenkomplexe in einer hierarchisch gegliederten Einheit zusammenfasst. Überwiegend durch Stellvertreter des Ministers direkt geleitet. Über das Gründungsjahrzehnt des MfS hinweg hatte nur die HV A als echte HV Bestand. Daneben war Hauptverwaltung eine Bezeichnung für Diensteinheiten im MfS ohne strukturell berechtigenden Hintergrund.
Inszenierte fiktive Sachverhalte und Vorwände, die bei bestimmten Personen gewünschte Verhaltensweisen auslösen und/oder das MfS in die Lage versetzen sollten, an bestimmte Informationen zu gelangen, wobei der nachrichtendienstliche Hintergrund der Vorgänge unerkannt bleiben sollte. Die Legende sollte glaubwürdig sein und auf realen, überprüfbaren Gegebenheiten beruhen. Je nach operativer Zielsetzung gab es die Reise-, Ermittlungs-, Gesprächs-, Kontakt-, Ausweich- und Rückzugslegenden.
Die Hauptverwaltung A (HV A) arbeitete mit Netzwerken inoffizieller Mitarbeiter im "Operationsgebiet", deren einzelnes als Residentur und der Leiter als Resident bezeichnet wurden. Der Leiter konnte aus der DDR oder im "Operationsgebiet" operieren. Im Dezember 1988 führten die HV A und ihre Abteilung XV über 32 bundesdeutsche Residenturen. Mit elf bundesdeutschen Residenturen sind die meisten für die Abteilung VI der HV A ("Regimefragen") verzeichnet, neun davon arbeiteten in Nordrhein-Westfalen.
Neben diesen "illegalen" Residenturen gab es bei der HV A auch "legal abgedeckte" Residenten (LAR), zu deren Anzahl unterschiedliche Angaben vorliegen. Laut einer Aufstellung der HV A aus dem Jahre 1985 gab es 119, laut der Datei SIRA im gleichen Jahr 63, die zugleich die illegalen Residenten in Residenturakten integriert. Die für die Arbeit mit legal abgedeckten Residenturen zuständige Abteilung III verfügte im Jahre 1989 über 51 Residenturen. Statistisch wurden die Residenten bei der HV A in der Vorgangsart "Residenturakte" (REA) erfasst.
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Signatur: BStU, MfS, HV A, Nr. 1126, Bl. 1-8
Die HV A war nicht nur Auslandsgeheimdienst, sondern kümmerte sich unter anderem auch um die Absicherung der Auslandsvertretungen der DDR: In einem Fragebogen macht ein Mitarbeiter der Botschaft im zyprischen Nikosia Angaben zur technischen Ausstattung.
Die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) war der Teil des MfS, der sich hauptsächlich mit Auslandsspionage beschäftigte. Einen Teil dieser Arbeit steuerte die HV A, wie andere Geheimdienste auch, über so genannte Residenturen in den Auslandsvertretungen der DDR. Dabei handelte es sich um Gruppen von Mitarbeitern der HV A, die unter einer Legende offiziell unverfänglichen Botschaftsaufgaben nachgingen, inoffiziell jedoch als Agenten tätig waren.
Dieses Dokument stammt aus einem Unterlagenfragment der HV A. Vermutlich ist es Bestandteil einer größeren Datensammlung der Abteilung VIII, die sich unter anderem mit der technischen Absicherung der eigenen Agententätigkeit befasste. Das Dokument ist die Anlage eines nicht mehr erhaltenen Schreibens. Es ist ein Fragebogen, mit dem ein Mitarbeiter der DDR-Vertretung im zyprischen Nikosia Auskunft über Technik und Sicherheitsmaßnahmen in der Botschaft gibt. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Mitarbeiter um einen Agenten der Residentur.
4. Welche Einrichtungen, Formen, Wohnungen grenzen an das Objekt der AV an?
5. Wieviel Etagen hat das Gebäude, wieviele Kellergeschosse?
Das Gebäude hat 3 Etagen, aber keine Kellerräume.
6. Wie ist die Bauweise des Objektes - welches Material wurde benutzt?
In monolitischer Stahl-Beton Bauweise. Mit großen Langlochziegeln ausgemauert.
7. Wie ist die bauliche Beschaffenheit der Räume?
1950 entstanden; 1958 Aufwertung zur HA VIII.
Aufklärung hatte innerhalb des MfS unterschiedliche Bedeutungen: Sie wird zur Bezeichnung des Tätigkeitsbereiches der Auslandsspionage verwendet, die überwiegend von der HV A getragen wurde, die teilweise auch kurz als Aufklärung bezeichnet wird. Darüber hinaus findet der Begriff Verwendung bei der Bezeichnung von Sachverhaltsermittlungen (Aufklärung eines Sachverhalts) und von Überprüfungen der Eignung von IM-Kandidaten (Aufklärung des Kandidaten).
Hauptverwaltung (HV) war eine Organisationseinheit in der MfS-Zentrale, die bereits ausdifferenzierte Aufgabenkomplexe in einer hierarchisch gegliederten Einheit zusammenfasst. Überwiegend durch Stellvertreter des Ministers direkt geleitet. Über das Gründungsjahrzehnt des MfS hinweg hatte nur die HV A als echte HV Bestand. Daneben war Hauptverwaltung eine Bezeichnung für Diensteinheiten im MfS ohne strukturell berechtigenden Hintergrund.
Inszenierte fiktive Sachverhalte und Vorwände, die bei bestimmten Personen gewünschte Verhaltensweisen auslösen und/oder das MfS in die Lage versetzen sollten, an bestimmte Informationen zu gelangen, wobei der nachrichtendienstliche Hintergrund der Vorgänge unerkannt bleiben sollte. Die Legende sollte glaubwürdig sein und auf realen, überprüfbaren Gegebenheiten beruhen. Je nach operativer Zielsetzung gab es die Reise-, Ermittlungs-, Gesprächs-, Kontakt-, Ausweich- und Rückzugslegenden.
Die Hauptverwaltung A (HV A) arbeitete mit Netzwerken inoffizieller Mitarbeiter im "Operationsgebiet", deren einzelnes als Residentur und der Leiter als Resident bezeichnet wurden. Der Leiter konnte aus der DDR oder im "Operationsgebiet" operieren. Im Dezember 1988 führten die HV A und ihre Abteilung XV über 32 bundesdeutsche Residenturen. Mit elf bundesdeutschen Residenturen sind die meisten für die Abteilung VI der HV A ("Regimefragen") verzeichnet, neun davon arbeiteten in Nordrhein-Westfalen.
Neben diesen "illegalen" Residenturen gab es bei der HV A auch "legal abgedeckte" Residenten (LAR), zu deren Anzahl unterschiedliche Angaben vorliegen. Laut einer Aufstellung der HV A aus dem Jahre 1985 gab es 119, laut der Datei SIRA im gleichen Jahr 63, die zugleich die illegalen Residenten in Residenturakten integriert. Die für die Arbeit mit legal abgedeckten Residenturen zuständige Abteilung III verfügte im Jahre 1989 über 51 Residenturen. Statistisch wurden die Residenten bei der HV A in der Vorgangsart "Residenturakte" (REA) erfasst.
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Signatur: BStU, MfS, HV A, Nr. 1126, Bl. 1-8
Die HV A war nicht nur Auslandsgeheimdienst, sondern kümmerte sich unter anderem auch um die Absicherung der Auslandsvertretungen der DDR: In einem Fragebogen macht ein Mitarbeiter der Botschaft im zyprischen Nikosia Angaben zur technischen Ausstattung.
Die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) war der Teil des MfS, der sich hauptsächlich mit Auslandsspionage beschäftigte. Einen Teil dieser Arbeit steuerte die HV A, wie andere Geheimdienste auch, über so genannte Residenturen in den Auslandsvertretungen der DDR. Dabei handelte es sich um Gruppen von Mitarbeitern der HV A, die unter einer Legende offiziell unverfänglichen Botschaftsaufgaben nachgingen, inoffiziell jedoch als Agenten tätig waren.
Dieses Dokument stammt aus einem Unterlagenfragment der HV A. Vermutlich ist es Bestandteil einer größeren Datensammlung der Abteilung VIII, die sich unter anderem mit der technischen Absicherung der eigenen Agententätigkeit befasste. Das Dokument ist die Anlage eines nicht mehr erhaltenen Schreibens. Es ist ein Fragebogen, mit dem ein Mitarbeiter der DDR-Vertretung im zyprischen Nikosia Auskunft über Technik und Sicherheitsmaßnahmen in der Botschaft gibt. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Mitarbeiter um einen Agenten der Residentur.
8. Zustand und Beschaffenheit des Fußbodens!
9. Wie ist die Wandstruktur?
10. Wie ist die Konstruktion der Decken, wie sind die Decken gestaltet?
11. Wann und wo wurden welche Handwerksarbeiten ausgeführt?
1950 entstanden; 1958 Aufwertung zur HA VIII.
Aufklärung hatte innerhalb des MfS unterschiedliche Bedeutungen: Sie wird zur Bezeichnung des Tätigkeitsbereiches der Auslandsspionage verwendet, die überwiegend von der HV A getragen wurde, die teilweise auch kurz als Aufklärung bezeichnet wird. Darüber hinaus findet der Begriff Verwendung bei der Bezeichnung von Sachverhaltsermittlungen (Aufklärung eines Sachverhalts) und von Überprüfungen der Eignung von IM-Kandidaten (Aufklärung des Kandidaten).
Hauptverwaltung (HV) war eine Organisationseinheit in der MfS-Zentrale, die bereits ausdifferenzierte Aufgabenkomplexe in einer hierarchisch gegliederten Einheit zusammenfasst. Überwiegend durch Stellvertreter des Ministers direkt geleitet. Über das Gründungsjahrzehnt des MfS hinweg hatte nur die HV A als echte HV Bestand. Daneben war Hauptverwaltung eine Bezeichnung für Diensteinheiten im MfS ohne strukturell berechtigenden Hintergrund.
Inszenierte fiktive Sachverhalte und Vorwände, die bei bestimmten Personen gewünschte Verhaltensweisen auslösen und/oder das MfS in die Lage versetzen sollten, an bestimmte Informationen zu gelangen, wobei der nachrichtendienstliche Hintergrund der Vorgänge unerkannt bleiben sollte. Die Legende sollte glaubwürdig sein und auf realen, überprüfbaren Gegebenheiten beruhen. Je nach operativer Zielsetzung gab es die Reise-, Ermittlungs-, Gesprächs-, Kontakt-, Ausweich- und Rückzugslegenden.
Die Hauptverwaltung A (HV A) arbeitete mit Netzwerken inoffizieller Mitarbeiter im "Operationsgebiet", deren einzelnes als Residentur und der Leiter als Resident bezeichnet wurden. Der Leiter konnte aus der DDR oder im "Operationsgebiet" operieren. Im Dezember 1988 führten die HV A und ihre Abteilung XV über 32 bundesdeutsche Residenturen. Mit elf bundesdeutschen Residenturen sind die meisten für die Abteilung VI der HV A ("Regimefragen") verzeichnet, neun davon arbeiteten in Nordrhein-Westfalen.
Neben diesen "illegalen" Residenturen gab es bei der HV A auch "legal abgedeckte" Residenten (LAR), zu deren Anzahl unterschiedliche Angaben vorliegen. Laut einer Aufstellung der HV A aus dem Jahre 1985 gab es 119, laut der Datei SIRA im gleichen Jahr 63, die zugleich die illegalen Residenten in Residenturakten integriert. Die für die Arbeit mit legal abgedeckten Residenturen zuständige Abteilung III verfügte im Jahre 1989 über 51 Residenturen. Statistisch wurden die Residenten bei der HV A in der Vorgangsart "Residenturakte" (REA) erfasst.
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